Union Bad Kreuzen trauert um Ferdinand Bauernfeind, der leider frühzeitig und überraschend am Sonntag, 2. Mai 2021, verstorben ist. Mit ihm verliert die UBK-Familie eine treue Fußballseele und einen stets hilfsbereiten Menschen. Sein ganzes Leben lang war Bauernfeind ein Blau-Weißer, packte am Sportplatz und für seine Fußballer mit an, wo es nötig war. Keine Arbeit zu minder, keine Aufgabe zu groß: Dem Fußballverein galt seine ganz besondere Leidenschaft.

Ein spät entdecktes Loch im Herzen, eine eigentlich gut überstandene stundenlange Operation vor kurzem: „Ah, das wird schon wieder“, hätte er wohl in seiner ihm besonderen Art gesagt. Eine folgende Komplikation mit einem Aorta-Riss war letztlich auch einem Kämpferherz wie dem „Raabn Ferdl“ zu viel. Und so trauern seine Familie sowie sein Verein und seine Freunde im Kreuzner Fußball um den erst 62-Jährigen.

In den 1970er und 1980er Jahren war er selbst als Spieler, insbesondere als Tormann, für Union Bad Kreuzen aktiv. Als Feldspieler musste er bereits mit 21 Jahren seine Karriere aufgrund von Meniskusverletzungen in beiden Knien aufgeben. Beruflich längere Zeit in der Steiermark, da war auch nicht viel Zeit für das Trainieren und Fußballspielen. Aber es hat ihn nicht losgelassen: Und so spielte er dann doch noch zahlreiche Spiele als Tormann in der Reserve, aber auch einige Partien in der Kampfmannschaft. Er war bei vielen Höhen, auch bei vielen Tiefen des Vereins dabei: Aber entmutigen oder aufgeben, das gab es für ihn eigentlich nicht.

Früher, da schlug neben Bad Kreuzen sein Fußballherz für den SK Vöest, danach viele Jahre bis zuletzt drückte er dem LASK die Daumen und international Bayern München. Ach ja, und da waren auch noch seine Frauen: Denn bei Fußball-Ortsmeisterschaften coachte „da Ferdi“, wie ihn seine Damen liebevoll nannten, die Damenmannschaft. Mit viel Herz, Leidenschaft und dem nötigen G’spür und taktischen Raffinessen.

Das war er eben, der „Raabn Ferdl“, er war stets und gerne für den Verein da: Zahlreiche Bilder erinnern daran. Das alte Klubhaus abreißen, Ferdl war mit dabei. Ein neues Klubhaus aufbauen, Ferdl war mit dabei. Den Sportplatz herrichten, Ferdl war mit dabei. Und, und, und … Wo er gebraucht wurde, da packte er einfach mit an. Zuletzt mehr als 15 Jahre als Chef der Tippkasse. Kein Spiel von Union Bad Kreuzen, bei dem es nicht schon Tage vorher bis knapp vor dem Anpfiff geheißen hat: „Was ist dein Tipp?“ oder „Da geh her: Tippen!“ Mit Fachwissen, Schmäh und persönlicher Überzeugungskraft luchste er vielen Fans deren Tipps ab. Ein Tipp, ein Euro. „Aber zwei sind schon das Minimum“, grinste der Ferdl dann immer. Denn die Hälfte der Tippsumme kam ja immer dem Verein zugute.

Ein Danke, das war ihm gar nie so wichtig. Viel wichtiger war ihm ein anderer Lohn: Drei Punkte, oder noch besser, sechs Punkte von Kampfmannschaft und Reserve am Sonntag, am Spieltag. Da saß er dann, listig seine Brille zurecht rückend, genüsslich an seiner Zigarette ziehend. Und seine Mannschaft anfeuernd. Da hatte er Freude, das war der richtige Lohn.

Lieber Ferdl! Möge auch der Fußballgott dir deinen Einsatz lohnen.
Deine UBK wird dich stets in guter Erinnerung halten – und dich am Sportplatz sehr vermissen.