Seit mehr als 15 Jahren ist er bereits als Trainer im Nachwuchs von Union Bad Kreuzen engagiert, im Dezember 2018 hat er auch die Funktion des Nachwuchsleiters übernommen: David Mühlehner liegt die Unterstützung der Kinder und Jugendlichen besonders am Herzen. Selbst Papa von zwei jungen Fußballern (Simon und Felix) ist er als Nachwuchsleiter gefordert: Mit den Bambinis, U-8, U-10, U-11, U-14 und U-16 zählt Union Bad Kreuzen – in Kooperation mit dem TSV Grein – sechs Nachwuchsteams. Der 36-Jährige, der beruflich bei der Umdasch Group in Amstetten arbeitet, im Gespräch über Teamgeist, Ergebnisse und Eltern am Sportplatz …

Wohin soll sich der UBK-Nachwuchs entwickeln? Was sind deine Ziele für die Kinder- und Jugendarbeit im Verein?

Ich möchte so viele Kinder wie nur möglich für den Fußball begeistern. Im Verein lernen Kinder so unglaublich viel für das Leben. Training und Spiel, Teamgeist, Freunde, ganz besonders aber die Bewegung. Es ist schwieriger geworden. Der Kampf mit Handy, Fernseher, Playstation ist ein heftiger. Es ist aber wichtig, dass sich die Kinder bewegen, dass sie rausgehen, sich in einem Verein gut aufgehoben wissen. Das ist mir bei den eigenen Kindern wichtig, das ist mir auch für alle anderen wichtig. Ich habe große Freude, dass viele von denen, die ich als Kinder trainiert habe, heute in der Kampfmannschaft spielen.

Oft dominieren schon Tabelle und Ergebnisse auch im Nachwuchs. Richtig oder falsch?

Falsch. Ich bin der Meinung, dass das Ergebnis bis zur U-14 zweitrangig ist. Es ist uns nicht egal, wie eine Mannschaft spielt, aber dabei geht es um das Spiel, dass jede und jeder eine Chance bekommt. Wir wollen eine Spielkultur entwickeln, wollen sehen, dass mit Freude und Begeisterung am Sportplatz gekickt wird. Ab der U-14 wollen wir dann unsere Spieler auch an den ergebnisorientierten Fußball heranführen. Talente möchten wir auch schon früher forcieren und unterstützen, beispielsweise über LAZs in der Region.

Viel Wert legst du auch auf geprüfte Trainer. Warum ist dir das ein so großes Anliegen?

Weil ich selbst erlebt habe, wie wichtig und wertvoll eine Ausbildung als Nachwuchs- und Jugendtrainer ist, wie viel man da lernt – und dann positiv in einem Verein umsetzt. Wir bemühen uns daher, jedes Jahr neue geprüfte Trainer dazuzubekommen, so wie heuer mit Manuel Neuhauser und Wolfgang Redl zwei den Trainerkurs absolviert haben. Es ist eine gute Basis für die Arbeit und den Umgang mit den Kindern. Weil es eben nicht nur um Siege, sondern um die Kinder geht.

Eine wesentliche Rolle kommt Eltern zu? Als Unterstützer, Taxidienst oder auch Fans am Sportplatz. Was auch nicht immer einfach ist, oder?

Das ist richtig. Es ist oft enorm schwierig, Eltern zu begeistern, ihre Mädchen und Buben zum Fußballverein zu geben, auf den Sportplatz zu bringen, weil auch sehr viel Aufwand dahinter steckt: Kinder zum Training bringen, zu Spielen mitfahren, Zeit haben. Aber ohne dem geht es nicht. Und eines ist aber auch klar: Am Fußballplatz hat der Trainer das Sagen und nur er. Da brauchen wir die Eltern als positive Fans, aber nicht als lautstarke Co-Trainer. Da bin ich froh, dass wir da so viele Eltern haben, die unsere Kinder so positiv unterstützen.

Der Verein unter Obmann Jürgen Reindl und mit dir als Nachwuchsleiter hat sich zum Ziel gesetzt, in Zukunft mit möglichst vielen Kreuznern auch in der Kampfmannschaft zu spielen. Ist das realistisch?

Ja, aber schwierig. Wenn wir aber sehr gute Nachwuchsarbeit konsequent über Jahre leisten, dann soll es möglich sein, dass unser Verein vorrangig mit Bad Kreuznern spielt oder aus der näheren Region. Das macht auch einen guten Verein aus. Das zeigt auch die tolle Arbeit der Nachwuchstrainer. Natürlich wäre es auch ein Traum, einmal einen Profifußballer aus Bad Kreuzen zu haben. Wir werden alle großen Talente unterstützen, über die Landesausbildungszentren, die LAZ, ihren Weg zu gehen. Da sind wir als Verein sehr offen und fördern das, dass Talente weiter kommen. Das muss auch immer unser Ziel sein.